Dem Lymphgefäßsystem mehr Bedeutung einräumen
Viele medizinische Fachkräfte haben noch die „Starling‘sche Hypothese“ gelernt. Diese alte Erklärung von 1896 ist sozusagen die physiologische Grundlage für die Lymphtherapie. Diese Starling-Gleichung besagte, dass in etwa so viel Wasser die Blutbahn verlässt, wie von ihr resorbiert wird, lediglich 10% des Wassers im Gewebe wird über die Lymphgefäße absorbiert, so nahm man an. Nun konnte man durch moderne Untersuchungen beweisen, dass diese Gleichung, die Ernest Henry Starling (1866 - 1927) vor über 100 Jahren aufstellte nicht mehr gültig ist.
Die neuen Forschungen zeigen ganz klar auf, dass ca. 95-98% des Wassers, welches physiologisch die Blutbahn verlässt, über das Lymphgefäßsystem abtransportiert wird. Diese Erkenntnis zeigt DEUTLICH die große Wichtigkeit des Lymphgefäßsystems im Körper! Dieser Vorgang findet hauptsächlich so in den Extremitäten statt.
Diese neuen Ergebnisse haben gleich drei unabhängige Untersuchungen ergeben - Hubert Schad, Herzzentrum München, Lymphologie in Forschung und Praxis, Viavital-Verlag 2/2009; Rodney Levick/Charles Michel, St. Georgs Hospital London, Cardiovascular Research 2010/87; Erich Brenner, Universität Innsbruck, Lymphologie in Forschung und Praxis, Viavital-Verlag 1/2018
Diese Erkenntnisse untermauern die Wichtigkeit des Lymphgefäßsystems und dessen große Rolle in den physiologischen Abläufen des Organismus. Umso wichtiger ist es dem Lymphgefäßsystem mehr Bedeutung in der Medizin einzuräumen. In der ärztlichen Ausbildung ist das Lymphgefäßsystem oft leider immer noch ein blinder Fleck, das muss sich definitiv ändern!