MLD/KPE begünstigt Metastasierung von Brustkrebs?
Bis heute hält sich hartnäckig eine Meinung unter manchen Fachleuten, dass durch eine Therapie mit Manueller Lymphdrainage und Komplexer Physikalischer Entstauungstherapie (MLD/KPE) eine Metastasierung von beispielsweise Brustkrebs begünstigt wird. Ganz klare Aussage, NEIN, das Rezidivrisiko ist durch die MLD/KPE nicht erhöht!
Diese Aussage unterstützt sehr deutlich eine große retrospektive Studie mit 1536 Teilnehmern (!), die durch australische Ärzte durchgeführt wurde. MD Piller, MD de Vries und MD Rice von der Flinders University Bedford Park in Adelaide/Australien stellten 2011 beim International Congress Of Lymphology in Malmö/Schweden ihre Studie vor.
Diese Studie, die zwischen 1994 und 2010 erfasst wurde, hatte das Ergebnis, dass die Gruppe der mit MLD/KPE behandelten Patienten (50% der Gesamtzahl) KEINE höhere Krebsrezidivrate hatte! Eine Studie in dieser Größe sollte letzte Zweifel ausräumen und den behandelnden Fachleuten mehr Sicherheit im Umgang mit der MLD/KPE in der Onkologie geben.
Nachsorge bei Brustkrebs-Operation
Ein anderes wichtiges Thema bei Brustkrebserkrankungen ist die direkte Nachsorge nach einer Operation. Hier verdeutlicht eine Studie aus dem Jahr 2012 die Wichtigkeit der Therapie mit Manueller Lymphdrainage und Komplexer Physikalischer Entstauungstheapie (MLD/KPE) direkt nach der OP. In dieser Studie von A. Zimmermann et al. von der Wannsee-Schule Berlin, Universitätsklinikum Wroclaw/Polen haben 67 Frauen zwischen 34 und 81 Jahren teilgenommen. Veröffentlich wurde diese Studie bei „Lymphology (official organ ISL) Volume 44, No.3, 2012“.
Das Ergebnis war, dass die frühe postoperative MLD/KPE eine präventive Wirkung auf die spätere Entstehung von sekundären Lymphödemen hat. Das Ergebnis im Detail ist, dass 33 Frauen mit MLD zwei Wochen lang 5 x wöchentlich und 2x wöchentlich bis 6 Monate nach der OP behandelt wurden – diese Gruppe hatte durch diese Therapie weniger sekundäre Lymphödeme bei OP + Bestrahlung.
Die andere Gruppe von 34 Frauen haben keine MLD bekommen, lediglich klassische physiotherapeutische Nachbehandlung – bei dieser Gruppe zeigte sich eine häufige Entwicklung ausgeprägter sekundärer Armlymphödeme. Das bedeutet für die tägliche praktische Arbeit, dass eine frühe postoperative Behandlung der postoperativen Ödeme mit MLD sich präventiv auf die Entstehung von sekundären Arm- und Thoraxwandlymphödeme auswirkt. Was sicherlich auch ein sinnvoller Weg für das Entlass-Management der Krankenhäuser ist.