Kompressionstherapie
Kompression wird aus dem lateinischen Wort comprimere, welches mit zusammendrücken übersetzt wird, abgeleitet. In der Physik steht Kompression für eine elastische Verformung eines Körpers mit einer daraus resultierenden Volumenabnahme und gleichzeitiger Verdichtung dieses Körpers. Dieses physikalische Prinzip wird in der Kompressionstherapie angewandt.
Das bedeutet, dass in der Kompressionstherapie sowohl Körpergewebe, als auch Blut- und Lymphgefäße mit einem spezifischen Druck zusammengepresst werden. Durch die Kompression wird eine Volumenreduktion erreicht.
Das LaPlace-Gesetz
Ein weiteres Prinzip aus der Mathematik findet ebenfalls in der Kompressionstherapie seine Anwendung. Das sogenannte „LaPlace-Gesetz". Vereinfacht drückt das LaPlace-Gesetz aus, dass man nur einen dimensionalen Körper komprimieren kann und keine Fläche, und dass umso ebenmäßig dimensionaler der Körper ist, desto kontinuierlicher erfolgt die Kompression.
Rücktransport und Rückresorption
Die Kompression bewirkt einerseits eine Verminderung des venösen Querschnitts, somit wird der Rückstrom gesteigert. Das bedeutet, dass durch das „Zusammendrücken" der Venen der Rücktransport des Blutes zum Herzen verbessert wird.
Andererseits wird der Gewebedruck der Haut erhöht und es kommt somit zu einer Rückresorption (Rückführung) von Gewebeflüssigkeit in die venösen Blutgefäße. Das bewirkt, dass Flüssigkeit aus dem Gewebe vermehrt in die Blutbahnen zurück gelangt.
Außerdem wird durch die Kompression eine erhöhte Filtration eingeschränkt. Das heißt, dass durch die Kompression ein „Wiedervolllaufen" des Gewebes mit Lymphflüssigkeit verhindert wird und somit eine Ödemzunahme vermieden werden kann.
Das Ziel der Kompressionstherapie
Die erhöhte Rückführung von Flüssigkeit aus dem Gewebe in die Blutbahnen (Resorption), der verstärkte Rücktransport des Blutes Richtung Herzen und die herabgesetzte Filtration bewirken eine Abnahme des Ödems. Das ist das Ziel der Kompressionstherapie.
Unterschiedliche Kompressionsdrücke
Um erfolgreich wirken zu können, muss in der Kompressionstherapie der Kompressionsdruck einen bestimmten Verlauf haben. Dieser Verlauf ist wie folgt charakterisiert: Am Fuß bzw. an der Hand ist der Kompressionsdruck am höchsten und nimmt nach oben also in Richtung Hüfte/ Schulter ab. Es gibt unterschiedlich hohe Drücke, die dann jeweils einer Kompressionsklasse zuzuordnen sind.
Dies spielt vor allem in der Kompressionstherapie in Form von Kompressionsstrümpfen eine große Rolle. Auch ist das Wissen um unterschiedliche Kompressionsdrücke wichtig, um unterschiedliche Erkrankungen spezifisch behandeln zu können. Innerhalb der Kompressionstherapie zu unterscheiden sind die Begriffe Anpressdruck, Ruhedruck und Arbeitsdruck.