Brustwandödem
Im Hinblick auf den Entstehungszeitpunkt und die Ursache, wird zwischen einem akut- entzündlichem Ödem und einem chronischen Lymphödem unterschieden.
Aufgrund der Operation im Thoraxgebiet und an den regionalen Lymphknoten (in der Achsel, im Bereich Schlüsselbein, am Brustbein, bzw. auch an der Wirbelsäule) kommt es zu akuten Schäden am Blut- und Lymphgefäßsystem, außerdem kommt es durch strahlenbedingte Entzündungsprozesse zur verstärkten Durchlässigkeit der Blutgefäßwände, dies führt zur Erhöhung der lymphpflichtigen Last im Gewebe.
Häufig vollständig Rückbildungsfähig
Da die Lymphbahnen verletzt sind, kann die anfallende Menge nicht bewältigt werden und somit entwickelt sich das Ödem. Durch den natürlichen Heilungsprozess und die damit einhergehende Regeneration der Gefäße ist das akut- entzündliche Brustwandödem in vielen Fällen vollständig rückbildungsfähig. Zusätzlich wird mit entstauenden Therapiemaßnahmen, beispielsweise mit manueller Lymphdrainage, die Heilung unterstützt.
Das Lymphödem entwickelt sich in diesem Gebiet, durch die Entfernung und Bestrahlung der Lymphknoten. Es wurde ein dauerhafter Schaden am Lymphgefäßsystem gesetzt, in Folge dessen ist der Abtransport von lymphpflichtigen Lasten (vor allem Eiweiße) nicht mehr gegeben.
Komplexe physikalische Entstauungstherapie
Das Eiweiß reichert sich im Gewebe an und bindet Wasser, wodurch das Lymphödem entsteht. Durch die komplexe physikalische Entstauungstherapie, welche manuelle Lymphdrainage, Kompression, Hautpflege und Bewegung beinhaltet, kann eine Entstauung des betroffenen Körperquadranten erzielt werden.
Die Patienten sollten, soweit es ihnen möglich ist, aktiv in den Therapieablauf mit einbezogen werden, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten. Das Lymphödem kann sich unmittelbar nach dem Eingriff entwickeln, oder zu einem späteren Zeitpunkt, dies ist schwierig einzuschätzen da viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.